Hospizdienst wird gestaltet, indem Hospizhelferinnen und Hospizhelfer sich Zeit nehmen, um Menschen am Lebensende zu unterstützen und zu begleiten. Sie sind mit ihrer Kraft und ihrem Einsatz ganz nah am Patienten und seinen Angehörigen. Wie das im Einzelnen vor sich gehen kann, wird hier geschildert:

Nicht allein sein, wenn es wirklich zählt – darum geht es im ambulanten Hospizdienst:

Frau M.*, 71 Jahre alt, wird mit einem unheilbaren Lebertumor aus der Klinik entlassen. Mit dieser Diagnose verändert sich von einem Moment zum anderen alles. Das Leben ist „endlich“ geworden. Es ist gut, dass sie in dieser Zeit bei ihrer Familie versorgt ist. Doch auch ihre Familie hat mit dieser Diagnose einiges zu verkraften. Wie soll es weitergehen? Was steht noch bevor? Ängste und Unsicherheit machen sich breit.

Schon im Klinikum ist Frau M. gesagt worden, dass es für sie und ihre Familie Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Unser Hospizdienst wird auf ihren Wunsch informiert und wir kommen zu einem Beratungsgespräch. Bei diesem Besuch besprechen wir mit der Familie, welche Hilfsangebote in ihrem Umfeld vorhanden sind. Momentan kommt Familie M. gut alleine zurecht. Sie kennt uns nun und weiß, dass sie jederzeit Hilfe erhalten kann, wenn diese nötig wird.

Einige Wochen später treten Probleme auf. Frau M. ist sehr schwach geworden und hat Schmerzen. Sie leidet. Regelmäßig kommt nun ein ambulanter Pflegedienst, denn die selbstständige Körperpflege fällt ihr immer schwerer. Zur Einstellung einer Schmerztherapie und um ständige Erreichbarkeit eines Teams zu gewährleisten, verordnet der Hausarzt -> SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung).

Familie M. ruft uns nun erneut an. Wir stellen der Familie bei diesem Besuch nun eine ehrenamtliche  Hospizhelferin vor. Es passt einfach, sie sind sich gleich sympathisch und so werden zunächst zweimal wöchentlich Besuche vereinbart. In dieser Zeit können die Angehörigen etwas für sich tun, einfach einmal durchatmen oder notwendige Dinge erledigen. Sie wissen ja, dass ihre Mutter nicht allein ist. Als die Erkrankung fortschreitet, kommt unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin täglich. Sie wird für die Angehörigen zur Ansprechpartnerin.

Durch die ganzheitliche Unterstützung kann Frau M. bis zu ihrem Tod zu Hause bleiben und auch danach ist sich ihre Familie bewusst, dass sie in dieser schweren Zeit getragen und unterstützt worden ist. In Notfallsituationen war ein kompetentes Team im Hintergrund, dieses Wissen bewirkte Ruhe und Sicherheit.

*Der Name wurde verändert.